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Was ist der Veganuary?

Alle | 9. Januar 2023

Wie jedes Jahr findet derzeit im Januar der "Veganuary" statt. Du fragst dich vielleicht "Was bedeutet denn Veganuary?" Das Word Veganuary setzt sich aus vegan und dem englischen Wort January zusammen. Diese Bewegung erfreut sich von Jahr zu Jahr größerer Beliebtheit und hat das Ziel, möglichst viele Menschen dazu zu bringen, für einen Monat lang den veganen Lebensstil auszuprobieren. Alleine 2022 haben 629.000 Menschen mitgemacht (Quelle: https://veganuary.com/de/). Dabei werden gängige Vorurteile gegenüber dem Veganismus ausgeräumt, es gibt zahlreiche Produktangebote für vegane Ersatzprodukte und super viele leckere Rezeptinspirationen.

Ich selbst spreche ja in meinen Inhalten immer von einer "pflanzenbetonten" Ernährung.


Was bedeutet pflanzenbetont nun genau und was ist der Unterschied zur rein veganen Ernährung?

  • Die pflanzenbetonte Ernährung basiert "nur" zu 80-90% auf pflanzlichen Lebensmitteln, wohingegen die strikt vegane Ernährung aus 100% pflanzlichen Lebensmitteln besteht.
  • Menschen, die vegan leben, weiten diesen Lebensstil meist auch über ihre Ernährung hinaus auf weitere Lebensbereiche aus. Sie achten zum Beispiel darauf, dass ihre Kleidung und Kosmetik keinerlei tierische Produkte enthält.
  • Pflanzenbetont setze ich konkret so um, dass ich zuhause fast ausschließlich vegan koche. Sobald ich aber mal auf Reisen oder irgendwo eingeladen bin esse ich vegetarisch. Somit habe ich noch einen gewissen Anteil an tierischen Produkten (in Form von Eiern und Milchprodukten) in meiner Ernährung. Genau das gibt mir die Freiheit, dass meine Ernährung nicht restriktiv ist, sondern weiterhin Spaß macht und ich flexibel bleibe. Denn auch wenn die Anzahl an veganen Restaurants und Speiseangeboten wächst, so bedeutet das nicht immer zwangsweise dass die angebotenen Speisen dann auch gesund oder nährstoffreich sind. Z.B. würde ich mich in einem Restaurant aufgrund des Nährstoffgehalts eher für einen Salat mit Ziegenkäse als für eine Portion Pommes entscheiden.

Disclaimer: Bitte nicht falsch verstehen, ich bin NICHT gegen eine vegane Ernährung. Im Gegenteil. Ich ziehe meinen Hut vor jeder / jedem, die / der eine vegane Ernährung durchzieht. Ich glaube aber, dass eine rein vegane Ernährung (zumindest heutzutage) noch nicht für die breite Masse funktioniert. Die wenigsten Menschen sind bereit dazu, sich aus ideologischen Gründen in ihrer Ernährung extrem einzuschränken. Ich denke, es würde der Welt aber auch schon sehr helfen, wenn es viele "unperfekte" Veganer:innen gäbe. Wenn sich alle Menschen zu 90% pflanzlich ernähren würden, dann hätten wir bereits einen riesigen Effekt auf Umwelt und Tierwohl. Und genau dazu möchte ich gerne einen Beitrag leisten, indem ich möglichst viele Menschen dazu inspiriere eine pflanzenbetonte Ernährung auszuprobieren.


Was sind denn nun eigentlich die Vorteile einer pflanzenbetonten oder veganen Ernährung?

  • Ich fange mal an mit der Frage "Was ist da für mich drin?": Tierische Lebensmittel (besonders Fleisch) enthalten Arachidonsäure, das ist eine entzündungsfördernde Fettsäure, die chronische entzündliche Krankheiten wie z.B. Rheuma, Multiple Sklerose, Morbus Crohn etc. weiter fördert. Man gießt sozusagen Öl ins Feuer. Pflanzliche Lebensmittel (besonders Gemüse, Obst und Kräuter) sind hingegen überwiegend entzündungshemmend. Davon profitieren nicht nur Menschen mit entzündlichen Erkrankungen, sondern auch all Jene, die solche Erkrankungen erst gar nicht bekommen wollen (da gehörst du bestimmt dazu🙂).
  • Außerdem enthalten NUR pflanzliche Lebensmittel wertvolle Ballaststoffe, die so so wichtig für unsere Darmflora sind. Ballaststoffe sind nämlich Futter für unsere guten Darmbakterien, die dann wiederum dafür sorgen, dass unsere Verdauung im Gleichgewicht ist und unser Immunsystem gut funktioniert. Die empfohlene Verzehrsmenge von 30g Ballaststoffen pro Tag, wird von den meisten Menschen heutzutage bei Weitem nicht erreicht (Quelle: https://www.dge.de/wissenschaft/faqs/ausgewaehlte-fragen-und-antworten-zu-ballaststoffen/)
  • Wenn eine pflanzenbetonte Ernährung richtig durchgeführt wird - nämlich mit Gemüse, Obst, Nüssen, Kräutern, Hülsenfrüchten als Basis (möglichst bunt und abwechslungsreich) - dann versorgt sie uns zudem mit allen lebenswichtigen Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen. Diese Versorgung ist essentiell für ein funktionierendes Immunsystem und zur Prävention chronischer Erkrankungen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Gibt es noch weitere Vorteile einer pflanzenbetonten oder veganen Ernährung?

Na klar, zwei ganz Wesentliche:

  1. Pflanzliche Lebensmittel haben einen deutlich geringeren CO2-Ausstoß als tierische Produkte. Beispielweise hat 1kg Rindfleisch im Schnitt einen CO2-Ausstoß von 13,6kg, wohingegen 1kg regional und saisonal eingekaufter Brokkoli gerade mal mit 0,3kg CO2 Äquivalent zu Buche schlägt. Das liegt zum einen an den großen Anbauflächen für das Tierfutter (wofür häufig Regenwald gerodet wird), zum anderen an der Freisetzung des Methans durch den Verdauungsprozess der Tiere. Methan ist übrigens deutlich klimaschädlicher als CO2 selbst (das CO2 Äquivalent schließt das Methan bereits mit ein).
  2. Durch den hohen Konsum an tierischen Lebensmitteln gibt es immer mehr Massentierhaltung, in der Tiere unter unwürdigen Bedingungen "leben". Eingepfercht in viel zu kleinen Ställen, mit Antibiotika gefüttert (die dann übrigens auch im Fleisch drinstecken)... Alleine die Tatsache, dass es bei uns als "normal" gilt die Muttermilch eines anderen Säugetiers zu trinken ist doch schon höchst seltsam, oder? Die Kühe werden geschwängert und die Kälber werden ihnen nach der Geburt entrissen, damit wir dann die Muttermilch trinken können, die eigentlich für das Kalb bestimmt war. So etwas macht kein anderes Tier auf diesem Planeten. Und das viel angepriesene Calcium aus der Milch steckt übrigens auch in anderen Lebensmitteln, mittlerweile sind sogar die meisten Pflanzenmilch-Sorten mit Calcium angereichert (sie enthalten dann exakt die gleiche Menge davon wie Kuhmilch, nämlich 120mg/100ml).

Auf den Punkt gebracht:

Die pflanzenbetonte Ernährungsweise hat nicht nur zahlreiche gesundheitliche Vorteile für dich ganz persönlich, sondern nebenbei auch noch positive Effekte auf Umwelt und Tierwohl. Eine Win Win Win Situation sozusagen🙂 .

Je mehr du den Anteil an pflanzlichen Lebensmitteln erhöhst, desto größer werden die Effekte.

Ich versorge dich auf meinem Blog und auf Instagram mit Rezepten, Wissen und vielen praktischen Tipps dazu. Probiere doch zum Beispiel gleich mal meine Proteinbällchen oder das  Tofu Tikka Masala von meinem Blog aus.

Proteinbaellchen
Tofu Tikka Masala mit Gurkensalat


Wie fange ich mit einer pflanzenbetonten oder veganen Ernährung am besten an?

  • Ich würde dir raten, dass du nicht zu viel auf einmal umstellst. Das führt dann schnell zur Überforderung und im Ergebnis zu Frust und Rückkehr zur gewohnten Ernährungsweise. Stelle lieber einzelne Lebensmittel nach und nach um und informiere dich gezielt über Alternativen und neue Rezeptideen.
  • Ein guter erster Schritt ist zum Beispiel die Kuhmilch durch eine pflanzliche Alternative zu ersetzen. Das Sortiment ist mittlerweile so riesig, dass du garantiert eine Sorte findest, die gut verträglich ist und dir schmeckt.
  • Meine Favoriten sind Hafermilch (regional), Mandelmilch (zuckerarm) und Erbsenmilch (süsslicher Geschmack und proteinreich). Es gibt aber auch Cashew-, Haselnuss-, Reis-, Soja- oder Dinkelmilch, um nur ein paar der Sorten aufzuzählen.

Worauf muss ich bei veganer oder pflanzenbetonter Ernährung achten?

Ich vermittle in meinen Coachings immer das Prinizp "Das perfekte Essen". Wenn du bei jeder Mahlzeit darauf achtest, dann kannst du eigentlich kaum etwas falsch machen. Noch dazu wirst du mit dieser Methode sehr wahrscheinlich sogar abnehmen oder easy dein Gewicht halten, weil du damit automatisch deine Kalorienzufuhr reduzierst und deinen Anteil an sättigenden Lebensmitteln erhöhst. Fülle die Hälfte deines Tellers mit Gemüse, Salat und/oder Kräutern (beim Frühstück auch gerne Obst). Ein weiteres Viertel des Tellers füllst du mit proteinhaltigen Lebensmitteln (z.B. Tofu, Tempeh, Kichererbsen, Bohnen, Erbsen, Fleischersatz). Und den Rest des Tellers darfst du mit hochwertigen Kohlenhydraten wie Quinoa, Hirse, Vollkornprodukten, Reis, Kartoffeln etc. und einer hochwertigen Fettquelle (z.B. Olivenöl, Nüsse, Samen) füllen.

Das perfekte Essen


Ist es nicht schwer, die pflanzenbetonte Ernährung dauerhaft beizubehalten?

Aus meiner Sicht nicht. Als ich angefangen habe, mich intensiv mit meiner Ernährung zu beschäftigen und zuhause vegan zu kochen, habe ich so viele neue Lebensmittel und Rezepte für mich entdeckt. Mir hat das Experimentieren damit richtig viel Spaß gemacht (und macht es immer noch). Und sobald du erste gesundheitliche Vorteile davon erfährst, hast du sowieso einen riesigen Motivationsfaktor um weiterzumachen. Da die pflanzenbetonte Ernährung (wenn sie mit vollwertigen Lebensmitteln durchgeführt wird) automatisch die Darmflora stärkt, wirkt sich das direkt auf das Wohlbefinden und Alltagsbeschwerden aus. Ich habe seitdem keinen Heuschnupfen mehr, meine Neurodermitis ist weg und ich habe generell viel mehr Energie in meinem Alltag. Nachmittags-Tiefs kenne ich nicht mehr. Und die waren früher bei mir ein täglicher Begleiter.

Also - worauf wartest du noch? Probiere es doch einfach mal aus! 

Wie spricht man Veganuary aus?

Das Word Veganuary setzt sich aus vegan und dem englischen Wort "January" zusammen. Daher spricht man das gesamte Wort auch wie das englische Wort January (nur eben mit "Veg" anstatt "J" am Anfang). Gesprochen hört sich das in etwa so an: Wegänjuäri 😀

Führt eine Pflanzenbetonte Ernährung zu einem Nährstoffmangel?

Wenn die pflanzenbetonte Ernährung als Basis aus Gemüse, Obst, Kräutern, Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten besteht, dann ist ein Nährstoffmangel unwahrscheinlich. Im Gegenteil ist es sogar so, dass durch die Erhöhung des pflanzlichen Anteils in der Ernährung meist automatisch der Gemüseanteil steigt und die Versorgung dann sogar besser ist als bei unserer westlichen Durchschnitts-Ernährung. Beachte einfach das in meinem Blogartikel beschriebene Tellerprinzip, dann kann nichts schief gehen.

ist diese ernährung nicht zu einseitig?

Je bunter und abwechslungsreicher unsere Ernährung ist, desto mehr Spaß macht sie. Es gibt so viele Obst- und Gemüsesorten, Hülsenfrüchte, Kräuter, Nüsse, Samen und mittlerweile auch etliche Ersatzprodukte - Einseitigkeit ist garantiert kein Problem. Letzten Endes liegt es an deiner Experimentierfreude gegenüber neuen Rezepten. Das bestimmt die Abwechslung in deiner Ernährung. Das gilt auch für die "normale" Mischkost.

wo kann ich vegan einkaufen?

In jedem Supermarkt oder auf jedem Wochenmarkt, da Obst, Gemüse und Kräuter immer vegan sind. Kichererbsen, Nüsse, Bohnen etc. kann man in allen gängigen Supermärkten und Discountern kaufen. Mittlerweile gibt es in fast allen Supermärkten auch Tofu, Tempeh, Pflanzenmilch oder vegane Ersatzprodukte (hierbei unbedingt auf die Zutatenliste achten, dass möglichst keine Geschmacksverstärker / Zucker etc. zugesetzt sind).

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