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Was hilft gegen Heuschnupfen?

Tipps | 27. März 2023

Warum habe ich Heuschnupfen?

Heuschnupfen ist eine Pollenallergie, die durch eine Überreaktion des Immunsystems entsteht. Eigentlich harmlose Pollen (Eiweißverbindungen) werden vom Immunsystem als Krankheitserreger deklariert und bekämpft. Das Immunsystem bildet Antikörper, die beim Eindringen der Pollen auf diese reagieren und eine Entzündungsreaktion hervorrufen.

Dadurch wird Histamin ausgeschüttet und es treten allergische Symptome auf. Diese Symptome umfassen meist eine laufende oder verstopfte Nase, Niesen, juckende Augen und Husten. In heftigen Fällen kann daraus Asthma entstehen oder ein lebensgefährlicher allergischer Schock. Daher solltest du eine Allergie nie verharmlosen, sondern dich unbedingt damit beschäftigen, wie du sie in den Griff bekommen kannst.

Eine Möglichkeit der Schulmedizin ist die sog. Hyposensibilisierung. Bei dieser Behandlung wirst du über einen längeren Zeitraum regelmäßig mit den Substanzen, auf die du allergisch bist, konfrontiert (z.B. in Form einer Spritze oder Tablette). Das Immunsystem wird damit trainiert, auf diese Allergene nicht mehr überzureagieren und die Symptome können sich dadurch abschwächen oder sogar ganz verschwinden. Ich kenne viele Menschen, die damit einen großen Erfolg hatten.

Bei mir persönlich hat diese Behandlung zu einer so heftigen Reaktion meines Immunsystems geführt, dass ich fast einen allergischen Schock erlitten hätte. Daraufhin habe ich die Behandlung abgebrochen und auch nie wieder versucht. Ein Problem ist dabei auch, dass du nur bedingt an der Ursache deiner Allergie arbeitest und die große Gefahr besteht, dass diese nach einiger Zeit zurück kommt.


Was hilft gegen Heuschnupfen?

Die Frage ist jetzt also: wie kann ich Heuschnupfen ohne Medikamente abschwächen und was hilft? Der Schlüssel ist die Verbesserung deiner Darmgesundheit. In unserem Darm leben mehrere Milliarden Bakterien, unser sogenanntes Mikrobiom. Es gibt immer mehr Studien, die zeigen, dass die Zusammensetzung unseres Mikrobioms einen enormen Einfluss auf unser Immunsystem hat. Vielleicht hast du schon mal die Aussage gehört, dass 80% unseres Immunsystems im Darm sitzt - genau das ist damit gemeint. Unser Mikrobiom oder auch Darmflora setzt sich aus guten und ungünstigen Bakterien zusammen, je nachdem was wir essen und wie wir leben.

Um unser Immunsystem zu stärken ist es also wichtig, dass wir überwiegend gute Bakterien in unserem Darm haben. Sie sind unsere Freunde 🙂

Die ungünstigen Bakterien hingegen fördern die Entstehung von Allergien, Krankheiten, Übergewicht oder auch depressiven Verstimmungen.


Wie kann ich meine Darmgesundheit verbessern?

Wichtig ist zu verstehen, dass die Darmgesundheit von vielen Faktoren bestimmt wird. Die Ernährung macht sehr viel davon aus, aber auch unser Lebensstil beeinflusst sie maßgeblich. Sicher kennst du Situationen, in denen du gestresst bist und dir das sprichwörtlich "auf den Magen schlägt" durch Verdauungsprobleme, Übelkeit oder Appetitlosigkeit. Ein eindeutiges Zeichen, dass sich Stress auf deinen Darm auswirkt, oder? Ich betrachte die Darmgesundheit daher immer ganzheitlich mit den drei Säulen Ernährung, Bewegung und Stressmanagement bzw. Schlaf.

Die drei Säulen der Darmgesundheit

1) Ernährung:

Eine darmfreundliche Ernährung ist pflanzenbetont, natürlich, bunt und abwechslungsreich. D.h. du solltest möglichst viele naturbelassene Lebensmittel zu dir nehmen - Obst und Gemüse bilden die Basis. Denn unsere guten Darmbakterien ernähren sich von Ballaststoffen, die du nur in pflanzlichen Lebensmittel findest. Ergänzt wird das durch hochwertige pflanzliche Proteine wie Hülsenfrüchte, Tofu, Nüsse und Samen. Auch gute Kohlenhydrate dürfen auf den Teller - z.B. Vollkornprodukte, Kartoffeln, Quinoa, Buchweizen, Reis oder Hirse. Ungesättigte Fettsäuren - besonders Omega3 Fette - gehören auch regelmäßig auf den Speiseplan, da diese entzündungshemmend sind. Dazu gehört zum Beispiel Leinöl, Leinsamen, Walnüsse, Algenöl oder Chiasamen. 

Wenn du dich noch nie mit einer darmfreundlichen Ernährung beschäftigt hast, dann bist du jetzt gerade womöglich komplett überfordert. Das kann ich gut verstehen, denn so eine Ernährungsumstellung ist nicht einfach und erfordert Zeit und Wissen. Wenn du von beidem wenig hast, dann melde dich sehr gerne bei mir. In meinen Coachings begleite ich genau diese Ernährungsumstellung. Du profitierst dann von meiner jahrelangen Erfahrung auf diesem Gebiet und musst dir nicht alles selbst aneignen.

2) Bewegung:

Ein wichtiger Faktor und oft unterschätzt. Hier kommt es besonders auf die richtige Form der Bewegung an. Sehr intensive Belastungen sind Stress für den Körper und können ggf. kontraproduktiv sein. Zu wenig Bewegung hingegen lähmt unseren Stoffwechsel und führt zu Verdauungsproblemen und einem geschwächten Immunsystem.

Auf jeden Fall wichtig: unsere Bewegung im Alltag. Du solltest grob auf 10.000 Schritte pro Tag kommen, zum Beispiel durch Bewegung auf deinem Arbeitsweg, einen Spaziergang oder Treppen statt Aufzug. Ein Schrittetracker kann die Motivation erhöhen und dir im ersten Schritt helfen, überhaupt mal ein Gefühl dafür zu bekommen wieviel du dich täglich bewegst. Auch ein Mobilitätstraining (zum Beispiel Dehnen, Yoga oder Pilates) wirkt sich positiv auf deine Darmgesundheit aus. Denn durch die Mobilisierung deiner Wirbelsäule mobilisierst du auch deinen Darm, wodurch die Verdauung angeregt wird. 

Diese Bewegungsformen (allgemeine Bewegung im Alltag + Mobilitätstraining) bilden die Basis für unsere Gesundheit, sie beugen by the way auch Rückenschmerzen vor oder lindern diese🙂 Wenn du gleichzeitig fitter werden oder abnehmen möchtest, dann sollten mindestens zwei intensivere sportliche Einheiten pro Woche auf deinem Programm stehen. Ausdauer-, Kraft- und Koordinationstraining sind dann wichtig.

Kathy beim Klettern am Berg


3) Stressmanagement / Schlaf: 

Da sich Stress negativ auf alle unsere Lebensbereiche - besonders auf unsere körperliche und mentale Gesundheit - auswirkt, ist es wichtig, dass wir einen guten Umgang damit erlernen und pflegen. Ein guter Ausgleich ist hier wichtig. Die Art des Ausgleichs ist individuell. Beispiele: ein sportliches Hobby, ein guter Abend mit Freunden, Zeit in der Natur, achtsam eine Tasse Tee trinken, ein gutes Buch lesen, ein Wellness Tag, eine Tasse Kaffee in der Sonne etc. (du kannst die Liste für dich beliebig erweitern).

Um achtsam mit uns selbst zu sein und die Signale unseres Körpers zu erkennen, empfehle ich auch immer gerne Meditation. Durch eine regelmäßige Meditationspraxis kannst du lernen, in turbulenten Zeiten gelassen zu bleiben und auf deinen Körper zu hören. Ein Versuch ist es unbedingt wert!

Und mein letzter goldener Tipp: Mache Schlaf zu deiner Priorität! Im Schlaf laufen wichtige Regenerations- und Verdauungsprozesse in unserem Körper ab. Wenn du ihn vernachlässigst, dann merkst du das höchstwahrscheinlich an deinem Energielevel, deiner Stimmung und deiner Verdauung. Daher achte auf eine ruhige und dunkle Schlafumgebung und gewöhne dir an, 7-8 Stunden pro Nacht zu schlafen. Das ist alles andere als Zeitverschwendung🙂

Übrigens: Antihistaminika, die du vermutlich auch schon von deinem Arzt verschrieben bekommen hast, schwächen deine Darmflora und sind somit auf lange Sicht eher kontraproduktiv. Sie hemmen kurzfristig deine Symptome, aber sie beheben nicht die Ursache deiner Allergie - im Gegenteil, sie verschlimmern sie sogar noch.

Weitere ungünstige Faktoren für deine Darmgesundheit:

  • Zucker 
  • verarbeitete Lebensmittel 
  • zu viele tierische Produkte
  • Alkohol
  • Rauchen
  • Stress
  • Schlafmangel


Was hilft im Alltag gegen Heuschnupfen Symptome?

Meine Tipps oben bilden ja eher eine langfristige Lösung für dich ab. Aber was kannst du nun tun, wenn du jetzt akut an den Symptomen deiner Pollenallergie leidest? Anstelle von Antihistaminika kannst du folgende Tipps mal ausprobieren:

  • Viel Trinken: Mindestens 2-3 Liter Wasser oder ungesüßten Tee pro Tag. Denn Trinken hält die Schleimhäute feucht und nur dann können unsere Schleimhäute gut funktionieren und Pollen vom Eindringen abhalten.
  • Nasendusche und Inhalieren: Mit der Nasendusche reinigst du deine Atemwege, Pollen werden herausgespült. Durch das Inhalieren sorgst du für feuchte Schleimhäute.
  • Pflanzliche Augentropfen: sie können Augenjucken lindern (ich benutze zum Beispiel die von Euphrasia).
  • Abends Haare Waschen und Straßenkleidung außerhalb vom Schlafzimmer lagern. So verringerst du deine Pollenlast.
  • Bettwäsche regelmäßig waschen
  • Fenster beim Schlafen geschlossen halten und nur 1-2 mal täglich Lüften.
  • Stark histaminhaltige Lebensmittel vermeiden, da diese die Symptome verschlimmern (z.B. Rotwein, Käse, Sauerkraut, Tomaten...)
Kathy schneidet Gemüse

Ich weiß, dass die Umstellung auf einen darmfreundlichen Lebensstil erstmal anstrengend klingt. Aber glaub mir, mit der richtigen Umsetzung bedeutet das weder Verzicht noch Stress. Und es lohnt sich! Mit dem Aufbau meiner Darmflora bin ich den Heuschnupfen so gut wie losgeworden. Es gibt an manchen Tagen noch einzelne Nieser von mir und das war's! Früher konnte ich im April kaum außer Haus gehen, an Joggen war nicht zu denken und ich hab mich wochenlang gefühlt wie erkältet. Das war echt nicht schön. Heute kann ich den Frühling wieder so richtig genießen und das ist echte Lebensqualität

Ich wünschte sehr, mir hätte schon vor 8 Jahren jemand diese Tipps gegeben. Daher hoffe ich sehr, dass dir dieser Beitrag hilft und du bald schon positive Effekte spüren wirst.

Schreibe mir auch gern eine Nachricht, wenn dir diese Tipps geholfen haben. Über Feedback würde ich mich sehr freuen!

Kann ich bei Heuschnupfen Sport machen?

Ja - kannst du und solltest du sogar. Sport kann die Symptome im besten Fall lindern. Wenn du starke Symptome hast, dann bevorzuge lieber Indoor-Sportarten und eher gering intensive Belastungen. Und höre dabei auf deinen Körper: Wenn es dir anschließend besser oder gleichbleibend geht, dann ist Sport o.k. Falls es dir anschließend schlechter geht, dann war die Art der Belastung nicht die Richtige für dich.

Wo kann ich Heuschnupfen testen lassen?

Um genau zu wissen, gegen welche Pollen du allergisch bist, macht es Sinn einen Allergietest durchzuführen. Diesen kannst du entweder beim Haus- oder bei deinem Hautarzt machen. In der Regel erfolgt der Allergietest mit einem sogenannten Pricktest auf der Haut oder über eine Blutentnahme.

was blüht jetzt?

Um ein Gefühl zu bekommen, welche Bäume und Gräser derzeit oder demnächst blühen macht es Sinn, dass du dir eine App auf deinem Handy installierst. Zum Beispiel die App "Pollenflug", darin hast du eine tagesaktuelle Übersicht, welche Pflanzen gerade blühen und wie hoch deren allergenes Potential ist.

Was sind kreuzallergien?

Da die Pollenallergie eine Reaktion des Immunsystems auf bestimmte Eiweißstoffe darstellt, werden vom Immunsystem ggf. auch Eiweißstoffe mit einer ähnlichen Struktur erkannt und "bekämpft". Das nennt man das Kreuzallergie. Beispiel: Bei einer Allergie gegen Frühblüher besteht oft eine Kreuzallergie zu Äpfeln, Haselnüssen, Soja oder Steinobst. Das macht sich dann durch ein Kratzen im Hals oder ein Kribbeln in den Ohren bemerkbar. Wenn du eine solche Kreuzallergie feststellst, dann solltest du die betroffenen Lebensmittel in der Allergie-Zeit meiden.

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